EZB-Präsidentin Christine Lagarde fordert Großbanken in der Eurozone dazu auf, angesichts der ausufernden Coronavirus-Krise ihre internen Notfallpläne auf den Prüfstand zu stellen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, ruft Lagarde die Finanzinstitute in einem Brief dazu auf, nicht nur Infektionskontrolle zu betreiben, sondern auch für Quarantäne-Situationen vorzusorgen. Die Geldhäuser sollen sicherstellen, dass der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten wird und ihre Mitarbeiter im Notfall im Homeoffice arbeiten können, auch in größerem Umfang.

Der Zeitung zufolge laufen die Corona-Vorkehrungen der Banken bereits seit Tagen auf Hochtouren. Viele Geldinstitute, darunter auch die Notenbank selbst, haben Geschäftsreisen eingeschränkt und Hygienemaßnahmen verschärft. Die Kreditinstitute prüfen außerdem ihre technische Ausstattung, damit sie vorbereitet sind, falls Mitarbeiter massenhaft von zu Hause aus arbeiten und auf die bankeigenen IT-Systeme zugreifen müssen. 

Kleinere Teams für geringeres Ansteckungsrisiko
Einige Banken teilen ihre Teams bereits vorsichtshalber auf mehrere Standorte auf. Die Deutsche Bank lässt einen Teil ihrer Angestellten an Außenstandorten in China und Italien ausschließlich von zu Hause aus arbeiten. Die Commerzbank hat den Arbeitsplatz mehrerer für das laufende Geschäft besonders wichtiger Beschäftigter aus Frankfurt in das Umland der Mainmetropole verlegt. Auch die spanische Großbank BBVA hat hundert Mitarbeiter aus der Hauptstadt Madrid aufs Land zum Arbeiten geschickt. (fp)