Die Geldanlage ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wahrscheinlich haben die meisten Anlageberater dieses Bild schon benutzt, um ihre Kunden auf die Notwendigkeit eines langfristigen Anlagehorizonts hinzuweisen. Doch was heißt schon langfristig?

Wer seinen Kunden valide Börsendaten zeigen will, die nicht nur zwei oder drei Dekaden zurückreichen, kommt kaum am "Global Investment Returns Yearbook" vorbei. Seit dem Jahr 2000 legen Elroy Dimson, Paul Marsh und Mike Staunton von der London Business School jährlich eine aktualisierte Fassung des Standardwerkes vor. Einige Daten der jüngsten, 272 Seiten starken Ausgabe hat die Redaktion in der Bilderstrecke oben grafisch aufbereitet.

Der Sponsor des Projekts, die Credit Suisse, ist Geschichte
Bleibt zu hoffen, dass das Langfristprojekt, das auf Daten seit 1899 basiert, nicht kurzfristig beerdigt werden muss: Die Credit Suisse, die das "Yearbook" in den letzten Jahren herausgegeben hatte, ist mittlerweile Geschichte – ein neuer Sponsor wird gesucht.

Auf den ersten Blick wirkt die ausgewiesene jährliche Rendite, die in vergangenen gut 120 Jahren an der Börse zu erzielen war, recht gering. Das hat zwei Gründe: Zum einen rechnet das Trio der London Business School die Inflation raus, um die tatsächliche Vermögensmehrung darzustellen. Zum anderen zeigen die meisten Renditegrafiken das geometrische Mittel. Diese Methode zur Berechnung des Durchschnitts dämpft Extremwerte ab, was unter dem Strich zu etwas niedrigeren Ergebnissen führt als das geläufigere arithmethische Mittel. Die Autoren halten das geometrische Mittel für die geeignetere Kennzahl. (bm)


Die gezeigten Grafiken sind der Heftausgabe 2/2023 von FONDS professionell (Seite 130 und 131) entnommen. Angemeldete Nutzer können die Doppelseite auch hier im E-Magazin abrufen.