Die Kurseinbrüche am chinesischen Aktienmarkt in den vergangenen Wochen erscheinen zwar spektakulär, sie markieren aber nicht den Beginn einer neuen Finanzkrise, sondern sind vielmehr eine notwendige Korrektur. Dieser Ansicht sind die Analysten der Walser Privatbank. Demnach trägt die Korrektur an Chinas Börsen zum Abbau einer zuvor aufgelaufenen Übertreibung bei. "Betrachtet man den jüngsten Absturz vor dem Hintergrund des vorangegangenen massiven Anstiegs von über 140 Prozent, verliert er einen Großteil seines Schreckens", heißt es dazu. So befinde sich etwa der Aktienmarkt in Shanghai trotz der massiven Verluste seit Jahresbeginn immer noch knapp zehn Prozent im Plus. 

Alles in allem sollte der jüngste Aktienmarkteinbruch die chinesische Wirtschaft nicht aus der Bahn werfen, erwarten die Walser-Analysten. Es bestehe zwar ein Restrisiko, wonach die Börsenturbulenzen indirekt auf die Unternehmens- und Verbraucherstimmung ausstrahlen und so mittels einer nachlassenden Investitions- und Konsumdynamik das Wirtschaftswachstum weiter bremsen könnten. Dies sei jedoch nicht sehr wahrscheinlich.

Weiterhin auf Wachstumskurs
Unter dem Strich geht die Walser Privatbank weiterhin von einem weitgehend stabilen, wenngleich leicht abwärts gerichteten Wachstumspfad im weiteren Jahresverlauf aus. Für das Gesamtjahr veranschlagen die Analysten für China ein Wachstum von rund 6,8 Prozent. Um dieses Ziel zu erreichen, seien fiskalische Stützungsprogramme neben den bereits erfolgten geldpolitischen Maßnahmen jedoch unumgänglich. Nennenswerte Ansteckungseffekte des Börsencrashs in der Volksrepublik auf die Konjunktur in anderen Ländern seien vor diesem Hintergrund nicht zu erwarten. (fp)