Trotz des jüngsten Rückgangs dürfte der Ölpreis innerhalb eines Jahres wieder auf ein Niveau von 60 US-Dollar pro Barrel klettern, erwartet der Fondsanbieter Vontobel Asset Management. "Das Nachfragewachstum übersteigt nach wie vor das Angebotswachstum", heißt es dazu. Am 8. März wurde der Ölpreis durch eine weitere erhebliche Zunahme der US-Rohöllagerbestände belastet. Zum ersten Mal in diesem Jahr kostete ein Fass Rohöl der Sorte WTI deshalb weniger als 50 US-Dollar. Dies deute jedoch nicht auf eine Schwächephase des Ölpreises hin, so die Vontobel-Analysten.

Für ihre Einschätzung nennen sie zwei Gründe. Erstens entspreche die Entwicklung der US-Lagerbestände nicht der globalen Situation: "Die globalen Lagerbestände gehen zurück – ein Trend, den die Märkte früher oder später zur Kenntnis nehmen dürften." Das globale Angebotswachstum werde nachlassen und allmählich hinter dem Nachfragewachstum zurückbleiben.

Zweitens werde angesichts der günstigen Aussichten für die Weltwirtschaft die Nachfrage das Angebotswachstum bald übersteigen. Grund dafür sind laut Vontobel AM ein stabiles strukturelles Wachstum in den Schwellenländern sowie der weltweite konjunkturelle Rückenwind.

Gegenwind ist nur kurzfristig
Grundsätzlich sollten Anleger mit einem mittel- bis langfristigen Horizont keine allzu großen Sorgen über kurzfristigen Gegenwind machen, so die Vontobel-Analysten: "Das langfristige Einpendeln des Marktes wird nicht beeinträchtigt, zumindest solange die Opec die Fördergrenzen weiterhin einhält." Der Fondsanbieter behält seine moderate Übergewichtung in Rohstoffen und sein Engagement im Ölsektor weiterhin bei. (fp)