In Frankreich dürfte die durch die USA und Großbritannien gerollte Welle des Populismus verebben, erwartet Christophe Bernard, Chefstratege von Vontobel Asset Management. "Marine Le Pen, die Vorsitzende der Rechts-Außen-Partei, wird es höchstwahrscheinlich in die Stichwahl der Präsidentschaftswahlen schaffen, dort jedoch einem moderateren Kandidaten schließlich unterliegen", so Bernard. 

Ein Sieg Le Pens scheint laut Bernard wegen des französischen Wahlsystems äußerst unwahrscheinlich. Wenn sie den ersten Wahlgang übersteht, dürfte sie in Runde Zwei entweder gegen Emmanuel Macron oder François Fillon verlieren – und zwar ziemlich deutlich, erwartet der Stratege: "Und selbst wenn Le Pen Präsidentin werden sollte, stehen die Chancen für ihre Partei, bei den Parlamentswahlen eine Mehrheit zu erringen, bei nahezu null." 

Sichere Häfen kommen unter Verkaufsdruck
Aus diesem Grund dürften sich Anlagen, die von den Marktteilnehmern aus Angst vor einem weiteren politischen Paukenschlag gemieden wurden, erholen, so Bernard. Dazu gehörten vor allem auf Euro lautende Vermögenswerte. Sogenannte sichere Häfen wie deutsche Staatsanleihen oder der US-Dollar könnten dagegen unter Verkaufsdruck kommen. (fp)