Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Erwartungen hinsichtlich Wirtschaftswachstums und Inflation gesenkt und sieht deshalb nun von einer ersten geplanten Zinserhöhung Ende des Jahres ab. Dabei waren sowohl Aktien als auch festverzinsliche Wertanlagen gut ins neue Jahr gestartet. Der Technologieindex Nasdaq 100 etwa legte im Wert mehr als 19 Prozent zu. Grund dafür sei die bis dato lockere Geldpolitik der Notenbanken, sagt Sven Kaiser, Portfoliomanager bei Portfolio Concept Vermögensmanagement.

Das ändert sich nun. Auch in den USA sind vorerst keine weiteren Zinsschritte in Sicht: "Der Zinserhöhungstrend in Amerika hat ein Ende gefunden", kommentiert Kaiser. Jedoch will die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Liquidität am Markt voraussichtlich wieder erhöhen, sobald es zu einem deutlichen Konjunktureinbruch kommt. Tatsächlich schwächele die Weltkonjunktur, doch sei der Boden bald erreicht, ist Kaiser überzeugt. 

Wachstumserwartungen zu Unrecht gesenkt?
Der Portfoliomanager hofft auf positive Signale der deutschen Geschäftserwartungen, die oft ein Frühindikator für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage seien. Optimistisch stimmen laut Kaiser zudem erste Anzeichen auf eine konjunkturelle Erholung in den USA, ein stärkeres Wachstum Chinas und eine Beruhigung des Handelskonflikts zwischen den beiden Großmächten. (fp)