Das Jahresende 2023 und auch der Jahresanfang 2024 könnten nach Meinung von Manfred Schlumberger, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Ha-Va aus Königstein im Taunus, für Aktionäre durchaus erfreulich verlaufen. Bereits jetzt haben S&P 500 und Nasdaq ihre 200-Tagelinien wieder zurückerobert, so der erfahrene Portfoliomanager. 

Zugleich sei die Marktstimmung trotz der jüngsten Kursanstiege immer noch negativ, die Positionierung der meisten Marktteilnehmer entsprechend vorsichtig. So hat etwa die Long/Short-Relation der US-Hedgefonds einen Fünf-Jahres-Tiefpunkt erreicht. Gute Voraussetzungen also für weitere Kursanstiege. "Spielverderber könnten lediglich eine Ausweitung des Nahost-Konflikts, wonach es aktuell nicht aussieht, und der leidige Streit um die Erhöhung der Schuldenobergrenze in den USA sein", so Schlumberger.

Chancen mit Japan und zyklischen Euro-Aktien
Er hält weiterhin den japanischen Aktienmarkt für sehr interessant: "Günstige Bewertung, ausländische Mittelzuflüsse, die billige Währung, anhaltender monetärer Rückenwind von der Bank of Japan und steigende Aktienrückkäufe sprechen für Nikkei und Topix." In Europa sollten seiner Meinung nach niedrig bewertete zyklische Industrie- und Grundstofftitel zu einer kräftigen Kurserholung ansetzen.

Je länger sich das Jahr 2024 aber hinzieht, so Schlumberger, umso stärker dürfte der Gegenwind von der Gewinnseite für die Aktienmärkte werden. Er erwartet im weiteren Verlauf des Jahres 2024 eine US-Rezession mit sinkenden Unternehmensgewinnen, begleitet von einem immer noch hohen Zinsniveau und fallender Überschussliquidität. "Die Baisse könnte also nur aufgeschoben sein", meint Schlumberger und empfiehlt: "Nutzen wir also die Chancen, die das Jahr 2023 noch bietet." (jh)