Der Goldpreis ist im Zuge der Covid-19-Pandemie kräftig gestiegen und bewegt sich seither noch schneller in Richtung des alten Höchststandes von 1.921 US-Dollar pro Feinunze aus dem September 2011. Trotzdem bleibt Gold für Investoren attraktiv, ist Rainer Beckmann, geschäftsführender Gesellschafter der ficon Vermögensmanagement GmbH Düsseldorf überzeugt.

Gründe für eine weitere Aufwärtsbewegung beim Gold sieht er zuhauf. Die niedrigen Zinsen beziehungsweise Minuszinsen etwa, oder auch die Inflation. "Wir erwarten durch die Auswirkungen der Corona-Krise einen stärkeren Schub der Inflationsraten weltweit. Inflation ist bekannter Weise immer schon ein guter Preistreiber für Gold gewesen", sagt der Experte.

Preissprung auf über 2.000 US-Dollar möglich
Ein weiterer wichtigerer Faktor ist auch der rasante Anstieg der Staatsverschuldung als Reaktion auf die Covid-19-Pandemie. "Mithilfe der Nationalbanken und der Regierungen werden zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Probleme neue Staatsschulden losgetreten, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen", sagt Beckmann. Addiere man diese "geplanten Monstersummen", komme man weltweit leicht auf Beträge von über zehn Billionen Euro.

Manche Staaten können sich eine stärkere Neuverschuldung erlauben, etwa Deutschland. Andere Staaten, wie die sogenannten Olivenstaaten im Süden Europas und speziell die USA bringen sich aus Sicht des Experten dadurch jedoch in eine immer schwierigere Überschuldungssituation. "Die jetzt schon zu starke Überschuldung der US-amerikanischen Privathaushalte könnte dabei das Fass zum Überlaufen bringen", sagt Beckmann. Das heizt die Nachfrage nach Gold zusätzlich an. Mittlerweile hält Beckmann einen Preissprung über die Marke von 2.000 US-Dollar pro Feinunze nicht nur für denkbar, sondern sogar für wahrscheinlich. (fp)