Die meisten Anlageklassen haben im laufenden Jahr Verluste gemacht. Im kommenden Jahr wird es voraussichtlich nicht besser, sagt Uwe Zimmer, Chef der Kölner Vermögensverwaltung Fundamental Capital: "2019 wird ein Jahr der Konsolidierung und des Stillstands – bestenfalls." Eines der Hauptprobleme für Anleger: Es gibt derzeit kaum unkorrelierte Anlagen. Verluste auf der einen Seite lassen sich also kaum mit Gewinnen auf der anderen Seite ausgleichen.

Das Prinzip der Streuung ist beinahe ausgehebelt, die Märkte bewegen sich im Gleichschritt, warnt Zimmer. Den Grund dafür sieht er darin, dass es Anlegern mittlerweile fast egal ist, in welche Anlageklasse sie investieren – Hauptsache, sie erzielen überhaupt noch Rendite. Sogar bei konservativen institutionellen Investoren wurden die Anlageregeln gelockert, erklärt der Vermögensverwalter. "Alles von der Angst getrieben, mit Zinsen nichts zu verdienen oder gar Verluste hinnehmen zu müssen."

US-Rezession wäre fatal
Der Anlageprofi schließt nicht aus, dass es 2018 noch eine kleine Jahresendrally gibt. Für das kommende Jahr zeigt er sich aber pessimistisch. Sollte die US-Notenbank ihre Karten nicht richtig ausspielen, könnte es nicht nur ein Jahr des Stillstands, sondern ein reichlich trauriges Jahr für Investoren werden, sagt er. Falls die USA in eine Rezession abgleiten, hätte nämlich die Weltwirtschaft ein Problem. Auch eine neuerliche Eskalation des Handelsstreits würde die Märkte erschüttern.

Im kommenden Jahr dürften in jedem Fall die stark gelaufenen Wachstumsaktien leiden, prognostiziert Zimmer. Denn Anleger werden 2019 voraussichtlich eher zu defensiven Papieren greifen. "Und auch Cash scheint eine gute Wahl", so der Vermögensexperte. (fp)