Anleihen bieten Anlegern zahlreiche Chancen – aber nur dann, wenn sie nicht mehr bevorzugt auf deutsche oder andere ausfallsichere Bonds setzen. Dieser Ansicht ist Marcel de Gavarelli, Investmentmanager der Vermögensverwaltung Laureus Privat Finanz. "Aussichtsreiche Investments gibt es auch außerhalb Deutschlands, und zwar im globalen Anleihemarkt", sagt de Gavarelli.

Durch einen weltweiten Mix aus beispielsweise Unternehmens-, Schwellenländer- und Staatsanleihen könnten durchaus noch attraktive Erträge erzielt werden, anstatt eine Rendite von rund null Prozent zu akzeptieren. "Das würde selbst unter Berücksichtigung der aktuell niedrigen Inflation eine negative Rendite bedeuten", so der Investmentmanager.

Zwar bringe ein solcher Mix ein höheres Risiko mit sich, aber dieses werde dann auch besser vergütet als bei Bundesanleihen. Zudem lasse sich mit einem globalen Mix eine effektive Risikostreuung erzielen. Und nicht zuletzt könnten auch deutsche Bundesanleihen erhebliche Kursverluste verzeichnen.

Das Warten auf die "Jahresendrally" ist oft vergebene Liebesmüh
Wer sich solch einen professionellen und breiten Anlagemix zugelegt hat, kann sich auch die nun wieder aufkommende, alljährliche Diskussion um eine mögliche "Jahresendrally" sparen. "Dieses Nachjagen nach dem perfekten Einstieg und dem richtigen Ausstieg ist zumeist vergebene Liebesmüh", sagt de Gavarelli. Stattdessen sollten Anleger sich von kurzfristigen Entwicklungen lösen und als Anleger einen langfristigen Plan verfolgen, auf mehrere Favoriten setzen und sich an einer Verteilung der Risiken erfreuen. (fp)