Investoren sollten aktuell eher an den Verkauf als an den Kauf einer Anlageimmobilie denken, rät Gottfried Urban, Vorstand der Bayerische Vermögen AG in Altötting. "Das Geld kann man für die nächsten zehn Jahre wesentlich besser gestreut in Aktien und damit wahrscheinlich auch sicherer anlegen – bei Dividendenzahlungen von durchschnittlich drei Prozent", sagt Urban. Ein Korb guter Aktien oder ein Aktienfonds, ein wenig Gold und eine eigengenutzte Immobilie seien für die langfristige Geldanlage aktuell die denkbar bestmögliche Entscheidung.

Wer eine Immobilie als Wertanlage kauft, erfährt erst beim Wiederverkauf, ob sich das Investment gelohnt hat. "Unterstellt man einen langen Anlagehorizont, dann ist die Einzelimmobilie im Vergleich zu einem Aktienkorb meist wenig lukrativ gewesen", so Urban. Wer das Risiko und den Aufwand eines Einzelobjektes vermeiden wolle, könne besser in einen Offenen Immobilienfonds oder einen Immobilienaktienfonds investieren. 

Zinsrisiko beachten
Interessant sind nach Einschätzung von Urban vor allem Investmentfonds, die in täglich an der Börse gehandelte Immobilienaktien investieren. Die Fondsmanager kaufen Aktien von Unternehmen, die Immobilienbestände halten und verwalten. Allerdings seien auch diese Produkte nicht ohne Risiko: "In der Regel sind die Objekte durch Kredite hoch fremdfinanziert, um die Rendite zu hebeln. In einem Umfeld von mittelfristig steigenden Zinsen dürfte die Immobilienaktie daher mit Vorsicht zu betrachten sein." (fp)