Absolut sichere Anlagen bringen keine Rendite – genau die ist aber wichtig für die Altersvorsorge, sagt Ralph Spitz von der KSW Vermögensverwaltung in Nürnberg. "Schon kleine jährliche Renditeunterschiede wirken sich langfristig enorm auf den Betrag aus, den man im Alter zur Verfügung hat", sagt Spitz.

Renditeträchtige Anlagen fänden sich unter anderem in Schwellenländern. Auch konservative Anleger sollten deshalb darüber nachdenken, ihrem Portfolio Titel aus den Emerging Markets beizumischen, empfiehlt Spitz. 

In den vergangenen Jahren entwickelten sich Aktien aus den Schwellenländern meist schlechter als die weltweiten Aktienindizes. Im vergangenen Jahr allerdings schnitten sie wieder wesentlich besser ab. "Darüber hinaus sehen wir weiteres Aufholpotenzial", sagt Spitz. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des MSCI Emerging Markets liegt aktuell bei etwa 15, wohingegen der Welt-Index bei 22 notiert. "Die globalen Zinssätze dürften in den kommenden Jahren niedrig bleiben und so reichlich Liquidität in die Schwellenländer umleiten", erklärt der Vermögensverwalter.

Renditevorsprung mit Schwellenländertiteln
Auf lange Sicht lasse sich mit einer Beimischung von Emerging-Markets-Aktien im Portfolio ein solider Renditevorsprung für die Altersvorsorge erarbeiten. Aufgrund der höheren Volatilität dieser Aktien spielt jedoch die Zeit eine entscheidende Rolle, warnt Spitz: Anleger sollten einen Anlagehorizont von zehn bis 20 Jahren haben. "Wer es defensiver angehen möchte, kann in Anleihen aus Schwellenländern investieren", sagt Spitz.

Für die Länder spreche vor allem, dass die Emerging Marktes im Durchschnitt mit gerade mal etwa 35 Prozent ihres jeweiligen Bruttoinlandsproduktes verschuldet sind. Der EU-Durchschnitt liegt bei über 80 Prozent. (fp)