Die jüngsten Marktschwankungen schärfen den Blick für die Relevanz einer aktiven Aktienauswahl, sagt Uwe Zimmer, Geschäftsführer von Fundamental Capital in Willich. Deshalb hält er aktiv gemanagte Fonds im Vergleich zu ETFs gerade jetzt für die eindeutig bessere Wahl. "Nicht zuletzt wegen der stetigen und schwankungsarmen Aufwärtsbewegung haben die ETF in den vergangenen Jahren so viel Zulauf bekommen", so Zimmer. Die Zeiten der niedrigen Volatilität seien nun allerdings vorbei. Investoren sollten sich der Entwicklung von Indizes mit ETFs nicht mehr "auf Gedeih und Verderb ausliefern". 

In den vergangenen Jahren hätten nahezu alle Unternehmen von der lockeren Geldpolitik der Notenbank profitiert, sagt Zimmer. Dazu seien in Aktienindizes immer Unternehmen zusammengefasst, die wegen ihrer Größe oder Bedeutung gelistet würden – und nicht aufgrund ihrer Qualität. "Ob sie wirklich gut geführt sind, ob sie in Zukunft Gewinne schreiben oder Verluste machen, interessiert die Indexanbieter zunächst einmal nicht", sagt Zimmer. 

Genaues Hinsehen zahlt sich aus
So seien manche Banken im deutschen Leitindex Dax noch immer nicht solide für die Zukunft aufgestellt, auch manche Autobauer oder Versicherungen hätten mit Herausforderungen zu kämpfen. "Ein sorgfältig prüfender Anleger würde manche der Index-Unternehmen nicht in sein Portfolio nehmen, weil ihre Zahlen nicht gut genug sind", erklärt der Vermögensverwalter. Es gebe schlichtweg viele bessere Unternehmen als die im Dax versammelten. Genau hier kämen aktive Fondsmanager ins Spiel, die diese Firmen finden können – und so bessere Ergebnisse erzielen als Indexfonds. (fp)