Dem Immobilienmarkt könnte bald die Puste ausgehen. Über Jahre hinweg waren fallende Zinsen der Treibstoff für den Preisboom. "Dieser Treibstoff dürfte künftig weniger zünden, weil im besten Fall noch mit geringen Zinssenkungen gerechnet werden darf", sagt Sascha Anspichler, Geschäftsführer der Freiburger Vermögensverwaltung FP Asset Management. Kurz vor dem Ende des Booms könnte der Markt aber noch einmal durchstarten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte bald einen neuen Versuch unternehmen, die Inflation anzukurbeln, ist Anspichler überzeugt. Andere Ziele dürften den Inflationsbemühungen untergeordnet werden. "Um den Verbrauchern Immobilieninvestitionen weiter schmackhaft zu machen, darf der Trend steigender Preise unter keinen Umständen abbrechen", sagt der Vermögensverwalter. "Wie lange der durch die zu erwartenden staatlichen Maßnahmen ausgelöste Immobilienboom dann anhalten wird, ist ungewiss."

Vom Strohfeuer zum Flächenbrand
Der künstlich erzeugte Nachfrageschub dürfte die Löhne in der Immobilienbranche weiter in die Höhe treiben. Kurzfristig gibt es gute Gründe für eine solche Reflationspolitik. Langfristig könnte sie aber zu Problemen führen. "Mit Blick auf die Zukunft ist zu hoffen, dass der konjunktursensitive Immobiliensektor – als einer der Hauptprofiteure dieser auf Inflation ausgerichteten Politik – keinen Flächenbrand bei den Preisen und am Arbeitsmarkt auslösen wird", warnt der Vermögensverwalter. (fp)