Der Immobilienmarkt brummt, in Deutschland ebensow wie in Österreich. Top-Immobilien gelten trotz hoher Preise als spannende Anlageobjekte. "Das ist Quatsch", sagt Thomas Hünicke, geschäftsführender Gesellschafter der WBS Hünicke Vermögensverwaltung aus Düsseldorf.

Sieht man genauer hin, sind die Renditen von Betongold unterdurchschnittlich, die Risiken hoch. Ein Beispiel: Die Preise in Deutschland bewegen sich mitunter im Bereich der 40-, 50- oder sogar 60-fachen Jahresnettokaltmiete. "Eine Faustregel besagt, dass Immobilien-Investments nur bis zu einem Multiplikator von 20 rentabel sind", sagt Hünicke.

Viele Käufer hoffen, Immobilien nach einiger Zeit teurer weiterverkaufen zu können. Ob das klappt, ist allerdings alles andere als klar. "Wer Immobilien als dynamische Transaktionsobjekte versteht, kann bei der Veräußerung Schwierigkeiten bekommen, wenn sich der Markt nicht auf einem Peak befindet", sagt der Vermögensverwalter. Nur bei einem sehr langfristigen, womöglich generationenübergreifenden Anlagehorizont spielt die kurz- und mittelfristige Wertentwicklung keine Rolle.

Streuen, streuen, streuen
Wer nicht auf Immobilien im Portfolio verzichten will, sollte besser zu Immobilienaktien greifen, rät Hünicke. Auch aktiv verwaltete Fonds oder ETFs, die in Immobilien investieren, hält er für interessant. "Sie bieten die gleichen Chancen, senken aber das Käuferrisiko erheblich", sagt er. Darüber hinaus sind Aktien, Fonds und ETFs schon für kleines Geld zu haben. So können Anleger ein breit gestreutes Portfolio zusammenstellen und Risiken diversifizieren, statt ihr gesamtes Geld in eine erschwingliche Doppelhaushälfte in einer B- oder C-Lage zu stecken. (fp)