In den kommenden Monaten wird der US-Dollar bei Euro-Anlegern über Erfolg oder Misserfolg bei der Geldanlage entscheiden, prophezeit Uwe Zimmer, Chef der Vermögensverwaltung Fundamental Capital. Bereits im vergangenen Jahr drifteten der Greenback und der Euro deutlich auseinander. Entsprechend fielen die Anlageergebnisse je nach Währungsgewichtung sehr unterschiedlich aus. So gewann der US-Aktienindex S&P 500 im vergangenen Jahr in Dollar gerechnet rund 20 Prozent dazu. "Beim europäischen Anleger, der in Euro rechnet, kamen gerade einmal um die fünf Prozent an", sagt Zimmer. "Das lag an der dauerhaften Schwäche des Dollars, die viele Investoren kalt erwischte."

Eigentlich sollten die Reformen von US-Präsident Donald Trump und seine "America First"-Rhetorik den Dollar stärken. Auch die wachende Zinsdifferenz zum Euro und die hohen Offshore-Gewinne von US-Unternehmen hätten den Greenback unterstützen müssen. Stattdessen ging es für die US-Währung immer weiter abwärts. "Schuld daran ist vor allem das überbordende Staatsdefizit der USA", erklärt der Vermögensverwalter. "Die Steuerreform könnte das Defizit noch einmal aufblähen." Lediglich seine Rolle als Krisenwährung könnte dem Dollar in der kommenden Zeit wieder Auftrieb verschaffen.

Diversifizierung über Währungsräume hinweg
Für Investoren wird der Anlageerfolg im laufenden Jahr mehr denn ja davon abhängen, wie sich die Währungen entwickeln und welche Erwartungen an die Währungsentwicklung sich tatsächlich erfüllen. "Das Währungsrisiko durch Absicherung zu managen ist allerdings trotzdem keine gute Idee", sagt Zimmer. Grund: Entsprechende Instrumente sind teuer, der Erfolg aktiver Währungsabsicherung ist höchst ungewiss. "Besser ist es, dem Risiko mit einer Streuung der Anlagen über verschiedene Währungsräume zu begegnen sowie mit der Auswahl der richtigen Werte", rät der Anlageprofi. So bieten internationale Konzerne eine gewisse Sicherheit, weil sie das Währungsrisiko bereits im Unternehmen auffangen. (fp)