Der deutsche Leitindex Dax ist zuletzt stark gestiegen. Noch ist das Ende der Fahnenstange aber nicht erreicht, sagt Uwe Eilers, Vorstand von Geneon Vermögensmanagement: "Dagegen sprechen einige gewichtige Argumente. Das Wichtigste ist, dass alle anderen Anlagealternativen mittlerweile wesentlich höhere Bewertungen als in der Vergangenheit haben." So sind etwa Immobilien in Ballungsgebieten doppelt so hoch bewertet wie noch vor einigen Jahren. Bei Anleihen sieht es ähnlich aus.

Die Aktienbewertungen im Dax liegen derzeit beim 14-fachen der Jahresergebnisse der Unternehmen. "Ein Wert, der auch in der Vergangenheit bezahlt wurde", betont Eilers. Daran könne man erkennen, dass Aktien den Bewertungsanstieg der anderen Assetklassen nicht mitgemacht haben. "So komisch es klingt: Wir stehen möglicherweise vor einer weiteren lang anhaltenden Hausse bei deutschen Aktien", so der Vermögensverwalter. "Diese könnte uns in den kommenden 24 Monaten bis weit über 15.000 Punkte führen."

Bankaktien vor dem Comeback
Zu den interessantesten Titeln gehören nach Einschätzung des Vermögensprofis Aktien von Versicherern und Banken. Vor allem Letztere haben eine lange Durststrecke hinter sich. Wegen Restrukturierungen, Filialschließungen, Gebührenerhöhungen und durch die fortschreitende Digitalisierung könnte die Profitabilität der Geldhäuser aber wieder zunehmen. Die Aktienkurse dürften dann nachziehen.

Generell könnten europäische Aktien weiter zulegen. Grund: Einige fundamentale Faktoren treiben die Kurse. "Dazu zählt der niedrige Euro, der die europäischen Produkte weltweit sehr wettbewerbsfähig macht", erklärt Eilers. "Parallel dazu können sich die Unternehmen aufgrund der extrem niedrigen Zinsen weiterhin billig refinanzieren. Investitionen und mögliche Übernahmen können sehr günstig finanziert werden." (fp)