Die Unsicherheit über einen angemessenen Preis für die Digitalwährung Bitcoin hält an. Von einem Totalverlust bis hin zu einem Niveau von 100.000 US-Dollar je Bitcoin ist alles möglich, meinen Marktbeobachter. "Bitcoins bleiben für Anleger eine heiße Kiste", warnt Marc-Oliver Lux von der Vermögensverwaltung Lux & Präuner. Die gute Nachricht: Als bloßes Spekulationsobjekt stellt die Kryptowährung trotz ihrer stark gewachsenen Marktkapitalierung keine unmittelbare Gefahr für das globale Finanzsystem dar.

Zweistellige prozentuale Kurssprünge pro Tag sind bei Bitcoin eher die Regel als die Ausnahme. Im laufenden Monat stieg der Kurs erst auf ein Allzeithoch und fiel dann binnen zwei Wochen um 40 Prozent. Für Anleger sind solche starken Schwankungen allerdings offenbar kein Grund, der Kryptowährung den Rücken zu kehren – im Gegenteil. "Die Preisrally der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass jedes Zwischentief nur ein weiteres Sprungbrett zu noch höheren Preisen ist", sagt der Vermögensprofi. Manche Anleger spekulieren sogar auf eine Wertsteigerung auf bis zu 100.000 Dollar.

Bitcoins im Visier
Ökonomen fragen sich seit Monaten, ob und wie stark sich die Blase noch aufbläht. Einige ziehen bereits Vergleiche zur Tulpenmanie im 16. Jahrhundert, der ersten gut dokumentierten Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte. Die Zentralbanken beobachten die weiteren Entwicklungen sehr genau. Die staatliche Regulierungsbehörde in China hat jüngst eine große Bitcoin-Börse geschlossen.

Weitere staatliche Stellen könnten nachziehen – mit weitreichenden Folgen. "Die staatlichen Aufsichten bleiben das Damoklesschwert der Kryptowährungen", sagt Lux. Die Verbote könnten zu einem schnellen Ende von Bitcoin als Spekulationsobjekt führen. (fp)