Fintechs haben das Geschäft der traditionellen Bankhäuser ausgehöhlt, viel ist nicht mehr davon übrig, sagt Uwe Zimmer, Geschäftsführer von Fundamental Capital. Zwar gibt es noch die ein oder andere Nische, in der Banken nach wie vor besser sind als die digitalen Konkurrenten. Der schleichende Bedeutungsverlust hat aber bereits eingesetzt. Er zeigt sich laut Zimmer exemplarisch an den Fusionsgesprächen zwischen Commerzbank und Deutscher Bank.

"Beide Institute kranken an den Lasten ihrer Vergangenheit und haben es nicht geschafft, in den von ihnen selbst als zukunftsträchtig definierten Geschäftsfeldern so stark zu werden, dass sie ohne Hilfe auskommen", sagt der Vermögensverwalter. In der Konsequenz sind beide Banken allein nicht mehr überlebensfähig. Ob ein Zusammenschluss die Institute retten wird, hält Zimmer allerdings für fraglich.

Schnelles Handeln ist gefragt
Für den Anlageexperten gibt es zwei Möglichkeiten, wie die Krise der Bankenindustrie beendet werden kann: Entweder, die traditionellen Institute fangen an, radikal umzudenken – oder sie verschwinden. Viel Zeit bleibt nicht mehr: "Bei den Privatkunden ist schon heute zu sehen, dass die neuen, digitalen Angebote gerne ausprobiert werden", sagt Zimmer. Und weil sie funktionieren, würden immer mehr Menschen dauerhaft zur digitalen Konkurrenz wechseln. "Das ist, als rase ein Asteroid auf die Bankenwelt zu", sagt der Vermögensprofi. Wenn die Banken nicht bald handeln, wird der Einschlag die Dinosaurier wohl bald aussterben lassen. (fp)