Statistisch betrachtet hat jeder Deutsche mindestens eine Versicherung zur Altersvorsorge abgeschlossen. Rechnet man das Anlagevermögen in Pensionskassen und Pensionsfonds hinzu, summieren sich die Anlagen für die private Altersvorsorge in Deutschland auf rund zwei Billionen Euro. "Bedenkt man, wie dieses Vermögen derzeit angelegt wird, müsste eigentlich jeder eine kurzfristige Teilnahme bei 'Wer wird Millionär' ins Auge fassen", sagt André Kunze, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung P.A.M. Prometheus Asset Management.

Fast 90 Prozent des Vermögens in Lebens- und Rentenversicherungen sowie in Pensionsfonds und Pensionskassen stecken in festverzinslichen Wertpapieren. Für erstklassige Anleihen gibt es aber praktisch keine Zinsen mehr. "Berücksichtigt man die jährlichen Verwaltungskosten von durchschnittlich rund einem Prozent sowie die Abschlusskosten, gehen die Lichter gänzlich aus", sagt Kunze. "Eine schwarze Null wäre damit schon fast eine positive Überraschung."

Platter geht’s nicht
Um die langfristigen Ergebnisse zu glätten, verschieben Versicherer – einfach gesagt – Erträge aus Hochzinsphasen in Niedrigzinsphasen. "Das geht allerdings nur so lange gut, wie so viel von hinten nach vorne geschoben wurde, bis es hinten genauso glatt oder besser platt ist wie vorne", so der Vermögensprofi. Er warnt: Wer darauf setzt, dass sich das Problem der Niedrigzinsen über kurz oder lang von allein regelt, irrt. Kunze geht davon aus, dass die Zinsen über einen langen Zeitraum hinweg sehr niedrig bleiben – und Sparer nicht nur jetzt, sondern auf Dauer das Nachsehen haben und die Dummen bleiben. (fp)