Für Stephan Albrech, Vorstand der Kölner Vermögensverwaltungs-Boutique Albrech & Cie., hat 2017 das Zeug zum Spitzenjahrgang. Wie schon im abgelaufenen Jahr rechnet Albrech wieder mit hohen Kursgewinnen an den Aktienmärkten. Der Dax wird nach seiner Prognose auf über 14.000 Punkte klettern, der marktbreite US-Index S&P-500 über 2.500 Punkte. Das wären hohe zweistellige Zuwächse.

Grund für die nachgerade euphorische Einschätzung: "Die führenden Wirtschaftsindikatoren weisen so gut wie in jeder Region der Welt klar nach oben", schreibt Albrech in einem aktuellen Anlage-Kommentar: "Zudem wuchs jüngst die Differenz zwischen den langen und kurzen Zinsen in den USA und in der Eurozone, was die Kreditvergabe ankurbelt.“ 

Aktuell spreche das Momentum tendenziell für die US-Börsen, im Jahresverlauf werde Europa den USA aber den Rang ablaufen. Denn hierzulande sei die Wirtschaft ebenso in guter Verfassung, zugleich seien aber die Aktienbewertungen niedriger. Value-Aktien hätten das größte Auswärtspotential, die Sektoren Energie, Finanzen, Industrie und Technologie stünden in  der Chancenbewertung mit Abstand oben.

Ab 2018 geht es abwärts
Während sich Albrech für 2018 euphorisch gibt, rechnet er im Jahr darauf mit einer deutlichen Korrektur. Seine Begründung dafür findet er der Charttechnik: "Der aktuelle Schub ist die fünfte und aus unserer Sicht letzte Phase des Aktienaufschwungs seit 2009." Die Situation laufe auf eine Phase zu wie 1990 bis 1992, als die Aktienindizes bei einer mehrjährigen Korrektur 20 bis 30 Prozent an Wert verloren, bevor es erneut kraftvoll nach oben gegangen sei. "Im übergeordneten Bild bleibt der Bullenmarkt aus unserer Sicht aber intakt – eine Baisse wie 2000 bis 2002 oder 2008 ist also nicht zu befürchten." (fp)