Die Lage am US-Aktienmarkt erinnert manch einen an das Jahr 2000. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) von US-Aktien sind jetzt ähnlich ambitioniert, sagt Thomas Buckard, Vorstand der Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen AG mit Sitz in Wuppertal.

"Insbesondere bei Wachstumsaktien fällt es mir angesichts der KGVs schwer, zuzugreifen", sagt er. Zum Beispiel Tesla: Der Elektroauto-Hersteller ist an der Börse derzeit fast so teuer die BMW – dabei haben die Amerikaner im vergangenen Jahr gerade einmal 76.000 Fahrzeuge verkauft. Zum Vergleich: Bei BMW waren es 2,4 Millionen.

Wachstumswerten wird unterstellt, dass die Gewinne in die hohen Bewertungen sozusagen hineinwachsen und diese dann irgendwann relativieren. "Aber wer kann garantieren, dass Tesla schon im kommenden Jahr wie geplant 500.000 Autos produziert und an Kunden ausliefert", fragt der Vermögensverwalter. Bislang lässt sich bei Tesla nicht einmal ein KGV berechnen, weil das Unternehmen noch nie Profite einfuhr.

Kennzahlen senden Warnsignale
Etwas anders als das herkömmliche KGV funktioniert das Shiller-KGV. Es errechnet sich aus dem Durchschnitt der inflationsbereinigten Gewinne der vergangenen zehn Jahre. Dadurch werden extreme Entwicklungen geglättet, vor allem bei konjunktursensiblen Aktien.

Beim US-Index Dow Jones beläuft sich das Shiller-KGV für das laufende Jahr auf 18. "Das ist alles andere als preiswert und macht eine Korrektur wahrscheinlich", warnt Buckard. Der Vermögensprofi rät Anlegern zur Vorsicht. (fp)