Wer Vermögen aufbauen will, läuft keinen Sprint, sondern einen Marathon. Das erfordert eine Menge Disziplin und Geduld – schließlich müssen Anleger auf kurzfristige Belohnungen, sprich: teuren Konsum, verzichten. Das Langzeit-Sparen wird aber leichter, wenn man ein paar einfache Tricks kennt. "Der beste Weg, sich selbst zum Sparen zu bringen, ist die Automatisierung. Mit anderen Worten: Richten Sie es so ein, dass jedes Mal, wenn Sie einen Gehaltsscheck bekommen, Geld auf Ihr Anlagekonto überwiesen wird", sagt Samantha Lamas, Behavioral-Analystin bei der Ratingagentur Morningstar. Neben der Automatisierung ist die Gewohnheit ein wichtiger Faktor. Ein paar Faustregeln können Sparentscheidungen deutlich erleichtern, beispielsweise immer zehn Prozent des Einkommens im Monat zurück zu legen.

Dabei ist es wichtig, einen wiederkehrenden Anhaltspunkt zu definieren, etwa den Monatsanfang, an dem eine feste Summe auf das Investmentkonto wandert. Die Wiederholung der Regel ist der Schlüssel, um sie zur Gewohnheit werden zu lassen.  "Versuchen Sie, ein paar Belohnungen oder Anreize für die Einhaltung Ihrer Regel einzubauen", sagt Lamas. So eine Belohnung sollte etwas Einfaches und Günstiges sein, etwa ein gute Tasse erstklassigen Kaffees. Über die Zeit können sich die Bedürfnisse der Sparer ändern – dann müssen sie auch die Tricks und Regeln anpassen. 

Neues Gehalt, neue Regeln
Ein psychologisch wichtiger Faktor ist beispielsweise eine Gehaltserhöhung. "Eines der wichtigsten Dinge, die Sie erkennen sollten, ist, dass Sie jetzt viel mehr Möglichkeiten haben, entweder großartige Dinge zu tun oder, die Kehrseite, sich in Schwierigkeiten zu bringen", sagt Sarah Newcomb, Verhaltensökonomin bei Morningstar. Eine Faustregel könnte hier sein, sich selbst indirekt durch Reflektionen dazu zu bringen, mehr zu sparen, indem man neu bewertet, was man tatsächlich ausgeben "muss". (fp)