Unsicherheiten aufgrund der Pandemie und eine steigende Inflation haben Anleger in den vergangenen zwei Jahren mehr und mehr zum Goldkauf motiviert. Gleichzeitig blieb die Entwicklung des Goldpreises trotz neuer Höchststände unter den Erwartungen der Marktexperten. Doch Gold hat den Inflationszug noch lange nicht verpasst, sagt Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege bei Van Eck. In den vergangene 50 Jahren gab es laut Foster nur zwei weitere Inflationsperioden. "In jeder dieser Inflationsperioden schnitt Gold in der ersten Hälfte schlechter ab als Rohstoffe und in der zweiten Hälfte besser als diese", sagt der Experte.

Dieses Jahr bringt neben der weiterhin hohen Inflationsrate außerdem noch eine ganze Reihe weitere Risiken mit sich, welche die Goldpreise in die Höhe treiben könnten. Dazu gehört nicht zuletzt die Umstellung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) auf eine straffere Geldpolitik. "Diesmal haben wir eine alles umfassende Blase und Inflation", so Foster. Genau das sei häufig der Moment, in dem die Märkte die Inflation ernst nehmen und sich die Entwicklung im Goldpreis widerspiegelt. 

Manie statt Absicherung
In den vergangenen Jahren hätten Anleger viele Faktoren, die sich gegen Gold richten, nicht beachtet, erklärt der Marktexperte: "Beispielsweise haben außerordentliche fiskalische und monetäre Anreize nach dem Ausbruch der Pandemie eine Manie an den Märkten ausgelöst." In dieser Manie habe den meisten Anleger der Sinn für Risiken gefehlt – und damit das Bedürfnis nach einem sicheren Hafen. (fp)