Die Anzeichen für eine Renaissance des Value-Ansatzes mehren sich, sagt Ritu Vohora, Investment Director bei M&G Investments. Demnach sind Value-Aktien seit der Finanzkrise in den Jahren 2007/2008 nicht nur anhaltend schwach bewertet, sondern weisen auch einen immer höheren Bewertungsabschlag zu den favorisierten Growth-Titeln auf. Eine Value-Wiederentdeckung wird damit wahrscheinlicher. Anleger sollten sich rechtzeitig positionieren, denn wenn Value nach früheren Schwächephasen aufholt, vollzog sich der Umschwung meist sehr schnell, heißt es dazu.

In den vergangenen Jahren mussten Anleger viele verschiedene Entwicklungen im Auge behalten, von der Finanzkrise über die Nullzinspolitik der Notenbanken bis hin zum Brexit-Votum in Großbritannien. "In Zeiten der Verunsicherung neigen viele zum Growth-Ansatz, der Wachstum in viel versprechenden Branchen oder Trends sucht", sagt Vohora. Sie seien dann bereit, für sogenannte sichere Häfen zu zahlen. "Value-Titel, die aufgrund ihrer soliden Substanz langfristigen Wert versprechen, geraten dabei ins Hintertreffen."

Value-Titel durchgehend unterbewertet
Infolgedessen sind Value-Titel seit der Finanzkrise fast durchgehend unterbewertet. Einen ersten Ausbruchsversuch haben sie zwar im April und Mai dieses Jahres bereits unternommen, doch das Brexit-Votum und die damit einhergehende Unsicherheit stoppten diese Entwicklung. "Die Trendumkehr hat insofern noch nicht stattgefunden, doch die Spreads innerhalb der Anlageklasse europäische Aktien bieten bereits jetzt attraktive Anlagemöglichkeiten", sagt Vohora. Indes gebe es innerhalb des Segments starke Bewertungsunterschiede. Einzelne Unternehmen seien deshalb momentan sehr günstig zu haben. (fp)