Qualitätsaktien haben Anlegern in den vergangenen zehn Jahren insgesamt ein Plus von 295 Prozent eingespielt, während ein Investment in den breiten MSCI World einen Zuwachs von 198 Prozent einbrachte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Kapitalmarktexperten Pascal Kielkopf vom Multi-Family-Office HQ Trust. An zweiter Stelle notiert der Faktor Growth. "Der Momentum-Stil, der lange Zeit vorne lag, rutschte am Ende auf Rang drei ab", sagt Kielkopf. "Vor allem in den letzten drei Jahren wechselten sich die Trends häufig ab, womit Momentum nicht gut zurechtkam."

Der Analyst untersuchte die sechs Faktorindizes des globalen Industrieländer-Aktienindex MSCI World – Growth, Minimum Volatility, Momentum, Quality, Small Caps, Value – über die vergangenen zehn Jahre. Neben der Betrachtung der Entwicklung über den Gesamtzeitraum prüfte Kielkopf, wie die Faktoren in einzelnen Marktphasen im Vergleich zum Gesamtindex abschnitten.

Ruhe im Depot
"Die Anlagestile werden in vielen Marktphasen ihrem Ruf gerecht", fasst Kielkopf die Ergebnisse zusammen. "Die Aktien mit den geringsten Schwankungen, Minimum Volatility, hätten tatsächlich Ruhe ins Depot gebracht: In beide Richtungen fielen die Ausschläge geringer aus", hält der Analyst fest. So blieb der Faktor mit einem Zuwachs von169 Prozent über den Gesamtzeitraum zwar hinter dem MSCI World zurück.

Die Volatilität sei dagegen mit 10,5 gegenüber 13,5 Prozent beim Gesamtmarkt tatsächlich "spürbar" geringer ausgefallen, so Kielkopf. "Minimum Volatility ist der passende Stil für Anleger, die eine negative Erwartung haben, aber nicht aus dem Markt aussteigen möchten." Der Growth-Faktor wiederum habe erwartungsgemäß die stärkste Zyklik aufgewiesen.

Überraschung bei Quality und Small Caps
"Dass in stark steigenden Märkten Quality und die Small Caps mit den Wachstumsaktien mithalten konnten, dürfte viele Investoren überraschen", ergänzt der Experte von HQ Trust. "Wenn es bergab ging, fielen die Verluste bei Value- und Momentum-Aktien tendenziell etwas niedriger aus, in steigenden Phasen ließ sich mit diesen jedoch auch weniger verdienen", berichtet der Analyst über die weiteren Ergebnisse. (ert)