Dass der Goldpreis angesichts der globalen Irritationen infolge der Corona-Pandemie nicht weiter zulegen konnte, sondern ebenfalls unter Druck geriet, dürfte für viele Anleger, die in ihren Portfolios Gold physisch oder in Form von Wertpapieren beigemischt haben, unverständlich sein. Deutsche Medien berichteten parallel dazu sogar über einen extremen Nachfrageanstieg nach Goldbarren und -münzen.

Die Erklärung für diese auf Anhieb nicht nachvollziehbare Entwicklung bietet das US-Research-Unternehmen CPM Group. In einer Aussendung schreiben die Rohstoffspezialisten: "Die Preise fielen, weil sie auf der Grundlage von gehebelten Futures, Optionen, Termingeschäften und ETF-Käufen gestiegen waren. Diese fremdfinanzierten Positionen unterlagen den gleichen Liquiditäts-, Besicherungs- und Margin-Anforderungen wie andere Finanzinstrumente und wurden zusammen mit allem anderen verkauft."

Die CPM-Experten betonen, dass der Preisanstieg bei Gold im Zeitraum von Juni bis Anfang September 2019 und von Ende Dezember 2019 bis März 2020 nicht von einer physischen Nachfrage nach Gold getragen war. Der Preisrückgang spiegele diese physische Nachfrage und die Preisabhängigkeit von fremdfinanzierten Käufen wider.

Die CPM Group ging 1986 aus einer Abteilung von Goldman Sachs hervor und erstellt Analysen für die Rohstoffindustrie, die Investmentbranche. Das Unternehmen ist für seine gesamtwirtschaftliche Analyse der Rohstoffmärkte und sein Fachwissen im Bereich des Finanz-Engineering bekannt. (gf)