Die Federal Reserve, die Federal Deposit Insurance Corporation und das Office of the Comptroller of the Currency haben detailliert ihre Bedenken zu Kryptowährungen dargelegt. "Die Ereignisse des vergangenen Jahres waren von erheblicher Volatilität und der Aufdeckung von Schwachstellen in der Kryptowertebranche geprägt", erklärten die Behörden.

Mit dem Zusammenbruch der Digitalwährungsbörse FTX im November drohen Kunden auf der ganzen Welt Verluste in Milliardenhöhe. Die US-Behörden hatten diesbezüglich zwar konstatiert, dass die Auswirkungen auf das Finanzsystem im Allgemeinen minimal seien. Dennoch wurden Forderungen laut, die Aufsicht sollte mehr tun, um weitere Katastrophen zu verhindern.

"Es ist wichtig, dass Risiken im Zusammenhang mit der Kryptowertebranche, die nicht gemildert oder kontrolliert werden können, nicht auf das Bankensystem übergehen", führten die Aufsichtsbehörden aus. Dabei verwiesen die Behörden unter anderem auf Betrug, Rechtsunsicherheiten bei der Verwahrung, irreführende Aussagen von Kryptounternehmen und Ansteckungseffekte innerhalb des Sektors. In Bezug auf aktuelle oder geplante Aktivitäten und Engagements im Zusammenhang mit Kryptovermögenswerten kündigten die Bankenaufseher an, bei den Instituten weiterhin einen "sorgfältigen und vorsichtigen Ansatz" verfolgen zu wollen.

Regulatorisch wie Glücksspiel behandeln
Für die Europäische Zentralbank erklärte Direktoriumsmitglied Fabio Panetta in einem Gastkommentar in der "Financial Times", Kryptowerte sollten regulatorisch wie Glücksspiel behandelt werden. Es sei wichtig, die EU-Verordnung über Märkte für Kryptowerte rasch umzusetzen und darüber hinaus sicherzustellen, dass alle Teile der Branche reguliert werden und die Aufsicht mit den Entwicklungen Schritt halten kann.

Obwohl sich die Wall Street nur langsam Kryptowährungen zugewandt hat, hatte der FTX-Kollaps auch Folgen für Banken, die der US-Regulierung unterliegen. In den Insolvenzanträgen von Sam Bankman-Frieds zusammengebrochenem Kryptoimperium wurden unter anderem Silvergate Capital und Signature Bank als Institute erwähnt, bei denen Konten unterhalten wurden. Beide Häuser haben erklärt, dass die Einlagen im Zusammenhang mit FTX nur einen sehr geringen Prozentsatz ihrer gesamten Einlagen ausmachen. (mb/Bloomberg)