Die Aussichten für die Schwellenländer haben sich gegenüber 2018 deutlich verbessert, sagt Michael Herzum, Leiter Macro & Strategy bei Union Investment. "Im laufenden Jahr besteht die Aussicht, dass Belastungsfaktoren wie die restriktivere US-Geldpolitik, die Aufwertung des US-Dollars, der Handelskonflikt sowie hausgemachte Probleme der Emerging Markets abklingen", erklärt er. Auch wegen der Preiskorrektur an den Kapitalmärkten der Schwellenländer sieht Herzum jetzt interessante Chancen für Anleger.

Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) dürfte sich das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern im laufenden Jahr leicht abschwächen, von 4,6 auf 4,5 Prozent. "Eine vergleichsweise moderate Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr, als die Prognose zunächst bei 4,9 Prozent lag, tatsächlich aber nur 4,6 Prozent erreicht wurden", kommentiert der Union-Investment-Experte. In Indien, Brasilien und Südafrika rechnen Analysten sogar mit einer etwas höheren Wachstumsdynamik.

Divergenzen halten an
Länderspezifische Risiken werden auch 2019 eine wichtige Rolle für Schwellenländerinvestoren spielen, prophezeit Herzum. "Insbesondere in Argentinien und der Türkei bleibt die Lage tendenziell schwierig", sagt er. Für Anleger ist eine sorgfältige Länderanalyse also nach wie vor ein Muss. Insgesamt sollte die Divergenz zwischen den einzelnen Schwellenländern anhalten, so Herzum. Er ist allerdings überzeugt: "Die Emerging Markets stehen an der Schwelle zu besseren Zeiten." (fp)