Die Menschen in Deutschland sorgen sich derzeit vor allem darum, dass sich der Russland- Ukraine-Krieg ausweitet. Das zeigt eine von Canada Life in Auftrag gegebene, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Rund 5.000 Teilnehmer gaben im Hinblick auf die aktuelle wirtschaftliche und politische Entwicklung an, worüber sie sich die meisten Sorgen machen.

Neben einer möglichen Ausweitung des Kriegsgeschehens, die mit 71 Prozent den meisten der Befragten Kummer bereitet, nannten die Umfrage-Teilnehmer weitere mit dem Krieg verbundene Befürchtungen: 55 Prozent der Befragten fürchten gesellschaftliche Folgen des Krieges für Europa und 49 Prozent wirtschaftliche Folgen der Sanktionen. Zudem bangen 47 Prozent um die Zukunft der Ukraine und ihrer Menschen. Weniger vorrangig, aber dennoch präsent sind Befüchrtungen um den Klimawandel und die Corona-Pandemie. Diese Themen beschäftigen rund 32 und 25 Prozent der Befragten.

Reformwünsche: Umbau der Rente nur auf Platz fünf
In Bezug auf notwendige Reformen wünschen sich 37 Prozent der Menschen in Deutschland, dass die Bundesregierung das Thema "Auswärtiges und Verteidigung" priorisiert. 33 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Bundesregierung bevorzugt den Klimaschutz beziehungsweise die Energiewende angehen sollte. Für 25 Prozent hat die Reform des Gesundheitswesens Priorität.

Die Rentenreform dagegen landet mit 22 Prozent nur auf Platz fünf. "Akute Krisen beeinflussen die Prioritäten der Menschen", kommentiert Markus Drews die Befragungsergebnisse. Das sei eine nachvollziehbare Reaktion, erklärt der Geschäftsführer von Canada Life Europe und ergänzt: "Obwohl die Rentenreform im letzten Jahr vielfach diskutiert wurde, stehen durch die aktuellen Entwicklungen nun andere Themen im Vordergrund."

Vor allem junge Menschen zuversichtlich für die Aktienmärkte
Die Umfrage zeigt aber auch, dass die Menschen in Deutschland optimistisch auf die Entwicklungen an der Börse schauen. Rund drei Viertel (72 Prozent) der Befragten geht davon aus, dass sich die Börsenkurse wieder erholen und steigen werden. Ganze 38 Prozent der Befragten stimmen dieser Aussage sogar eindeutig zu. Nur elf Prozent der Befragten sind weniger zuversichtlich und stimmen dieser Erwartung nicht zu.

Besonders großes Vertrauen in die Börsenkurse zeigen die 18 bis 28-Jährigen. Von ihnen sind 55 Prozent davon überzeugt, dass sich die Börsenkurse wieder erholen werden. Damit liegen sie 17 Prozentpunkte über dem bundesweiten Durchschnitt von 38 Prozent. "Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass Krisen für Schwankungen an der Börse sorgen", so Drews. "Gleichzeitig haben die Menschen in Deutschland erkannt, dass es nach einer Talfahrt auch wieder bergauf geht." Diese Erkenntnis sei besonders für den Aufbau einer ertragreichen Altersvorsorge wichtig, die mit ihrem langfristigen Anlagenhorizont auch zwischenzeitliche Rückschläge ausgleicht. (hh)

Stimmungsbild zur aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage