Passiv gemangte Indexfonds (ETF) erfreuen sich bei Privatanlegern bereits seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Doch im laufenden Jahr könnten aktiv gemanagte Portfolios an der Wall Street eventuell die Nase vorn haben. Zumindest in den ersten fünf Monaten 2017 haben sich aktiv gemanagte Aktienfonds überraschend gut geschlagen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet. Nahezu die Hälfte dieser Portfolios habe nach Angaben des Informationsdienstes Morningstar besser abgeschnitten als ihr jeweiliger Vergleichsindex.

Bei aktiv gemanagten Fonds, die auf Aktien mit großem Börsenwert spezialisiert sind, hätten zwischen Anfang Januar und Ende Mai mehr als die Hälfte den Vergleichsindex S&P 500 und damit auch die Rivalen aus dem ETF-Lager geschlagen, zitiert die FAZ einen Bericht der Investmentbank Goldman Sachs. Das sei das beste Ergebnis seit dem Krisenjahr 2009. Nach Angaben des Fondsinformationsdienstes Morningstar hatten in den ersten beiden Monaten 2017 bereits 45 Prozent aller aktiv gemanagten Investmentfonds in den USA ihren Vergleichsindex übertroffen.

Tech-Aktien und Konsumwerte übergewichtet
Geheimnis des Erfolgs: Dem Bericht von Goldman Sach zufolge haben die Fondsmanager Aktien aus zwei Marktsegmenten stark übergewichtet, die in diesem Jahr besonders gefragt sind – Technologieaktien und zyklische Konsumwerte. Entscheidend dafür, ob es den Managern gelingen wird, die Indexanbieter in diesem Jahr zu übertrumpfen, sei vor allem die Entwicklung der Technologietitel, schreibt die "FAZ". Auf diese entfallen immerhin etwa 23 Prozent des S&P-500-Börsenwertes.

Tech-Werte sind damit das erfolgsentscheidende Börsensegment schlechthin. An zweiter Stelle folgen Aktien aus dem Gesundheitssektor sowie Finanztitel mit jeweils knapp 14 Prozent. Die Kurse der Technologietitel im S&P 500 sind 2017 im Schnitt bereits um rund 20 Prozent gestiegen. Die Kurse zyklischer Konsumwerte liegen mit elf Prozent im Plus. Der S&P 500 hat seit Jahresbeginn um knapp neun Prozent zugelegt. (am)