Bei Wirtschaftsdynamik und Börsenentwicklung nehmen die Vereinigten Staaten seit Jahren eine Sonderstellung ein. Die stärkere Wirtschaftsleistung und die Fortschritte bei Künstlicher Intelligenz (KI) spiegeln sich auch in der Outperformance der US-Aktienmärkte wider. Doch nun könnten Europa und Japan aufholen, glaubt Evan Brown, Leiter für Multi-Asset-Strategien bei UBS Asset Management.

Verarbeitendes Gewerbe erholt sich
"Während wir nach wie vor mit einer robusten US-Wirtschaft rechnen, beobachten wir immer mehr grüne Triebe im Rest der Welt", sagt der UBS-Experte. So stieg im Februar der globale JP-Morgan-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe erstmals seit August 2022 über die  Marke von 50 und damit in den expansiven Bereich. "Die Erholung im verarbeitenden Gewerbe kommt vor allem Volkswirtschaften außerhalb der USA zugute", so Brown. Er setzt auf breiteres globales Wachstum.

Die Frühindikatoren deuten seiner Meinung nach darauf hin, dass auch die europäische Wirtschaft insgesamt aufdreht – trotz der schleppenden Entwicklung in Deutschland. Und von der anhaltenden Stärke des Technologiegüterzyklus sollte vor allem Asien profitieren. Verhalten optimistisch ist Brown auch mit Blick auf China: "In China erwarten wir weitere Anstrengungen zur Stabilisierung."

Fokus auf Japan, Europa und US-Tech-Giganten
Bei Aktien setzt Brown auf Japan und Europa. Doch auch in den USA sieht er Chancen: "In den USA bleiben die KI-Nutznießer durch weiterhin überdurchschnittliches Gewinnwachstumspotenzial spannend." Ein unerwünschter Nebeneffekt der anziehenden Nachfrage könnte ein anhaltender Preisdruck sein. Dann – warnt Brown – könnten die Zentralbanken Zinssenkungen weiter hinausschieben, was zu Volatilität an den Anleihemärkten führen und Risiko-Assets belasten könnte. Der US-Dollar könnte darüber hinaus profitieren, wenn der Zinsunterschied zwischen den USA und dem Rest der Welt in den kommenden Monaten tendenziell weiter zunimmt. (jh)