London werde auch nach einem Brexit ein wichtiger Finanzplatz bleiben. Dennoch gehe mit dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union ein entscheidender Bedeutungsverlust einher, sagt Sergio Ermotti, Vorstandschef der Schweizer Großbank UBS. Laut einem Bericht der japanischen Wirtschafts-Nachrichtenagentur Nikkei schließt der Schweizer Bankmanager auch einen Teilabzug seines Unternehmens aus London nicht aus.

Noch gebe es dazu keine Entscheidung. Dass ein großer Teil der Londoner Arbeitsplätze der UBS auf der Kippe steht, wird aber offen kommuniziert. Bis zu 1.500 Mitarbeiter könnte die Bank demnach aus der Metropole an der Themse abziehen. "Wir beschäftigen derzeit mehr als 5.000 Leute in London, und vielleicht könnten 20 bis 30 Prozent unserer Arbeitskräfte betroffen sein", verrät Ermotti gegenüber Nikkei.

Bis zu 34.000 Jobs im Versicherungsbereich gefährdet
Mit einer ähnlichen Äußerung wartete in dieser Woche auch der Verwaltungsratschef des Versicherungsmaklers Lloyd‘s of London, John Nelson, auf. Konkret warnte er vor den Folgen, sollte Großbritannien den freien Zugang zum EU-Binnenmarkt verlieren. Eine Lloyd’s-Studie prognostizierte, dass in diesem Fall bis zu 34.000 Jobs im Versicherungsbereich gefährdet seien. (dw)