Die US-Zentralbank Fed hat den Leitzins ein weiteres Mal in der Spannweite von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen. Das ist das fünfte Mal in Folge, dass die Notenbanker die Leitzinsen auf diesem hohen Niveau belassen. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell signalisierten aber zugleich, dass die Zinsen im Laufe des Jahres in drei Schritten von jeweils 0,25 Prozentpunkten sinken dürften.

Wann genau die Zentralbanker aber eine Senkung einleiten, ließ Powell bei der Pressekonferenz nach der Sitzung am Mittwoch (20.3.) offen. "Die Inflation ist deutlich zurückgegangen, während der Arbeitsmarkt stark geblieben ist, und das sind sehr gute Nachrichten", sagte Powell. Die wirtschaftlichen Aussichten seien jedoch ungewiss.

Wachstumsprognose erhöht
Zu Jahresbeginn hatten die Teuerungsraten in den USA wieder zugelegt. Dies hatte Befürchtungen geschürt, dass Zinssenkungen in weitere Ferne rücken. Powell bezeichnete die wieder höheren Inflationsdaten im Januar und Februar jedoch als Ausreißer. Die Aussicht auf Zinssenkungen noch in diesem Jahr sorgte für ein Aufatmen an den Aktienmärkten. Der deutsche Leitindex Dax legte in den ersten Handelsminuten am Donnerstag (21.3.) um gut 0,8 Prozent auf 18.165 Punkte zu.

Die Fed behielt ihre Inflationsprognose von 2,4 Prozent für dieses Jahr bei. Damit sind die Zentralbanker immer noch von ihrem Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent entfernt. Gleichzeitig erhöhten die Währungshüter ihre Wachstumsprognose. Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt soll demnach um 2,1 Prozent wachsen. Das wären 0,7 Prozentpunkte mehr als noch im Dezember vorhergesagt.

Bilanz abschmelzen
Neben der Inflations- und Leitzinsprognose diskutierten die Fed-Mitglieder Powell zufolge zudem über das Abschmelzen der Notenbankbilanz und in der Folge den weiteren Abbau des Wertpapierportfolios. Das Tempo des Abbaus solle "ziemlich bald" verringert werden. Einen konkreten Zeitpunkt gab er indes nicht an. Beobachter rechnen daher mit einer Entscheidung in der nächsten Sitzung. (ert)