US-Präsident Donald Trump hat die jüngsten Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed kritisiert. "Ich bin nicht begeistert", sagte er dem Fernsehsender CNBC in einem Interview am Donnerstag. Nach jeder Erhöhung wollten die Währungshüter die Zinsen weiter anheben. "Darüber bin ich nicht glücklich", erklärte Trump im Gespräch mit den Journalisten. "Aber gleichzeitig lasse ich sie machen, was sie für das Beste halten."

Mit dem ungeschriebenen Gesetz, wonach sich US-Präsidenten nicht zur Geldpolitik der unabhängigen Notenbank äußern, hat Trump demnach gebrochen. Der amtierende US-Präsident räumte zwar ein, dass sein Kommentar zur Geldpolitik durchaus ungewöhnlich sei. Er habe aber nur das gesagt, was er auch als normaler Bürger sagen würde. "Mir gefällt es nicht, dass wir diese ganze Arbeit in die Wirtschaft stecken und ich dann sehe, wie die Zinsen nach oben gehen", so Trump. Dies könne den USA Nachteile bringen, weil zugleich die japanische Notenbank sowie die Europäische Zentralbank an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten.

US-Dollar brach ein
Das US-Präsidialamt versuchte umgehend, Trumps Aussagen nachträglich zu entschärfen. Trump respektiere die Unabhängigkeit der Fed und mische sich nicht in ihre Geldpolitik ein, hieß es. Die Märkte reagierten dennoch umgehend auf die Äußerungen des Präsidenten. Während der US-Dollarkurs einbrach, sprang der Goldkurs deutlich nach oben. Der Euro legte um fast einen Cent auf 1,1680 Dollar zu. (fp)