Der Kurs des Bitcoin kannte seit April fast nur eine Richtung: nach unten. Der Wert der Kryptowährung hat sich in dieser Zeit fast halbiert, eine Einheit kostet aktuell nur noch rund 22.000 US-Dollar. Der Verlust der zweitgrößten Kryptowährung Ethereum beträgt im selben Zeitraum sogar knapp zwei Drittel. Kein Wunder, dass Kritiker der Währungen schon deren Ende prophezeien. Allerdings möchte in den USA trotz allem offenbar kaum jemand was vom Untergang der digitalen Währungen wissen, wie das "Handelsblatt" berichtet.

So seien in der US-Bevölkerung Kryptowährungen vergleichsweise stark verbreitet. 16 Prozent der Amerikaner sind in diesen Währungen investiert oder haben damit gehandelt, wie die Zeitung unter Berufung auf eine Studie des Meinungsforschungsinstituts PEW aus dem vergangenen November meldet. Finanzinstitute stehen auch weiterhin hinter den Kryptos, zumindest einige. "Der Bitcoin hat Höhenflüge und Talfahrten", zitiert das "Handelsblatt" Ahon Sarkar, Manager beim Banking-as-a-Service-Anbieter Helix by Q2. Wie bei jeder anderen Anlageklasse müssten Anleger darauf vorbereitet sein, langfristig zu investieren und auch Tiefen zu überstehen, anstatt zu versuchen, Marktbewegungen vorherzusehen.

Gehalt in Kryptos
"Digitale Vermögenswerte, insbesondere Bitcoin, werden nicht nur in dem Sinne zum Mainstream, dass die Leute Bitcoin kaufen", lässt die Zeitung ferner Brian Korn, Rechtsanwalt bei der US-Kanzlei Manatt und dort zuständig für Fintechs und Blockchain, zu Wort kommen. Künftig könnten viele die digitale Währung tatsächlich wie eine ganz klassische Finanzdienstleistung nutzen, etwa um sich das eigene Gehalt auszahlen zu lassen. 

Trotz der positiven Stimmung: Der Kryptoeinbruch hat erneut Diskussionen um die Sicherheit der digitalen Währungen und die damit verbundenen Risiken für klassische Finanzsysteme ausgelöst. Mitte März hatte die US-Regierung einen Erlass veröffentlicht, wonach US-Behörden die Risiken und potenziellen Chancen von Kryptowährungen und der dahinterliegenden Blockchain-Technologie untersuchen sollen. Ashley Harris, Anwältin beim Blockchain-Start-up Figure Technologies, prognostizierte dem "Handelsblatt" zufolge bereits Ende Mai, dass aus regulatorischer Sicht noch eine unruhige Zeit bevorsteht. (jb)