Viele Anleger fürchten sich derzeit vor einem Zusammenbruch der Märkte – zu Unrecht, sagt Otmar Lang, Chefvolkswirt der Targobank. "In absehbarer Zeit wird es unserer Einschätzung nach nicht zum viel befürchteten Crash kommen, sondern bei einer Korrektur bleiben", erklärt er. Diese Phase könnte allerdings durchaus länger andauern.

Der Chefökonom nennt dafür zwei Gründe: Zum einen müssen Aktienanleger den Zinsnormalisierungsprozess, der in den USA in vollem Gang ist, noch erst richtig einordnen. Zum anderen liegen die aktuellen Notierungen der wichtigsten Aktienindizes inzwischen alle unter ihren 200-Tage-Linien – ein klares Signal zum Verkaufen. Bis Ende November könnte es an den Märkten deshalb zu Korrekturen weiteren kommen, prognostiziert Lang.

Anleger sollten amerikanische Mid-Term-Wahlen abwarten
Momentan sorgt vor allem die umstrittene Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump für Unsicherheit unter Investoren. Anfang November stehen in den USA zudem die von den Märkten mit Spannung erwarteten Halbzeitwahlen an.

Sind diese erst vorüber, könnte die Unsicherheit nachlassen, so der Ökonom. "Außerdem sollte bis dahin klar sein, ob Amerika und China beim G20-Gipfel Fortschritte zur Überwindung ihres Zollkonflikts erzielt haben oder nicht", sagt Lang. Als Konsequenz dürfte sich die Lage an den Märkten zum Jahresende hin etwas entspannen. (fp)