Ein globaler wirtschaftlicher Abschwung würde auch an Japan zweifellos nicht spurlos vorbeigehen. "Im Vergleich zu anderen Märkten spricht unserer Meinung nach jedoch vieles dafür, dass Japan besser abschneiden könnte“, sagt Daniel Hurley, Portfoliospezialist bei T. Rowe Price. Nach seiner Einschätzung sprechen gleich mehrere Argumente für eine günstige Ausgangslage Japans. 

Ein Vorteil sei die politische Stabilität des Landes. Die Regierung hat kürzlich wichtige Wahlen gewonnen und genießt Unterstützung im Ober- sowie im Unterhaus, weshalb sie bei Bedarf auch umstrittene Maßnahmen durchsetzen könnte. Dazu zählt beispielsweise, wieder verstärkt auf Kernkraft zu setzen. Zwar ist Japan weniger von russischem Gas und Öl abhängig als Europa, dennoch ist auch Japan aktuell von steigenden Energiepreisen betroffen. Mit der Renaissance der Kernkraft soll laut Hurley die unabhängige Energieversorgung des Landes langfristig gesichert werden.

Nach-Covid-Aufschwung und niedrige Bewertungen
Weitere Pluspunkte laut Hurley: Während Europa und die USA nach dem pandemiebedingten Wirtschaftseinbruch bereits vom anschließenden "Covid-off“-Aufschwung profitiert haben, stehe Japan diese Phase noch bevor. Zudem ist der Aktienmarkt des Landes vergleichsweise niedrig bewertet, und der Yen befindet sich auf einem 25-Jahres-Tief, wovon insbesondere japanische Exporteure stark profitieren. (fp)