Investoren können aus den Tweets von US-Präsident Donald Trump Anlagetipps ziehen – wenn sie genau das Gegenteil von dem machen, was Trump vorgibt. "Mexiko, China, Asien, Healthcare: Das war nicht das Skript im späten vierten Quartal des vergangenen Jahres. Doch für alle Investoren, die die zyklische Trump-Rally allmählich aus ihren Portfolios ausgeblendet haben, war diese Entwicklung ein Traum", sagt Laurence Taylor, Aktienspezialist bei T. Rowe Price.

Die größte Herausforderung für die globalen Aktienmärkte ist jetzt, dass die Daten, die die Marktentwicklung im vergangenen Jahr angetrieben haben, vielleicht zu gut aussehen, urteilt Taylor. Vor allem das Gewinnwachstum der Unternehmen sorgte im Jahr 2016 dafür, dass sich die Konjunktur- und Stimmungsindikatoren verbesserten. Das verschaffte den Aktienmärkten Rückenwind. "Die fundamentale Verbesserung des Ertragsniveaus bleibt entscheidend, gerade angesichts der Tatsache, dass die Aktienbewertungen mittlerweile die Höchststände von 2007 überschritten haben", sagt Taylor.

Gewinne mitnehmen
Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass es weiter aufwärts geht, sagt der Aktienexperte. Die Schlüsselfrage für Anleger ist allerdings, ob die Verbesserungen genügen, um den wachsenden Erwartungen standzuhalten. "Kurzfristig machen die Renditen einiger Titel Anpassungen in unseren Portfolios erforderlich", sagt Taylor. "Wir reduzieren Gewinner-Positionen und schichten in Aktien um, die wegen vorübergehender Enttäuschung vergessen worden sind." (fp)