Anleger müssen sich darauf einstellen, dass die Aktienkurse künftig stärker schwanken. Vor allem in den Schwellenländern dürfte die Volatilität spürbar zunehmen, sagt Gonzalo Pángaro, Experte für Emerging-Markets-Aktien beim Fondsanbieter T. Rowe Price. Gründe dafür sind etwa Sorgen um die Auswirkungen der strafferen Geldpolitik, geopolitische Risiken, die Konflikte im Nahen Osten sowie Wahlen in mehreren Ländern.

Die Rückkehr der Volatilität muss allerdings generell nichts Schlechtes sein, sagt Pángaro. Im Gegenteil: "Sie könnte zu einer dringend benötigten Differenzierung führen." Wenn die Kurse erstmals stärker schwanken, kann Panik am Markt ausbrechen. Die Folge wäre ein breiter Ausverkauf. "Investoren können so hochwertige Titel zu attraktiven Konditionen erwerben", erklärt der Experte.

Zurück zu mehr Rationalität
Auch an den Rentenmärkten sorgt das Comeback der Volatilität für deutlich mehr Diversifizierung, sagt Michael Conelius, Spezialist für Schwellenländer-Bonds bei T. Rowe Price. Künstlich niedrige Marktschwankungen wie noch in 2017 schaffen seiner Analyse nach ein günstiges Finanzierungsniveau, in dem die Emittenten die Bedingungen diktieren. Ein volatileres Marktumfeld dagegen hält manche Emittenten zurück und sorgt für Fehlbewertungen und damit letztlich für einen rationaleren Markt. (fp)