Die Aussichten für Schwellenländer-Investoren haben sich aufgehellt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Emerging Markets mittlerweile konsequent ihre Schwächen bekämpfen, sagt Gonzalo Pángaro, Portfoliomanager beim Fondsanbieter T. Rowe Price. Die Verbindlichkeiten im Privatsektor sind gesunken, das politische Umfeld hat sich stabilisiert. "Wir erwarten, dass diese Verbesserungen in Zukunft sowohl das Ertragswachstum in den Schwellenländern als auch die Finanzstärke der Emittenten von Staats- und Unternehmensanleihen der Emerging Markets unterstützen werden", sagt Pángaro.

Zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften unter den Emerging Markets gehören derzeit Indien und Indonesien. Die indonesische Wirtschaft ist zuletzt innerhalb eines Jahres um fünf Prozent gewachsen. "Angesichts der vorteilhaften Demografie hat das Land sogar Potenzial, eine Wachstumsrate von sechs bis sieben Prozent zu erreichen", erklärt der Portfoliomanager. Auch Indien punktet mit guten demografischen Voraussetzungen und könnte so um sieben oder mehr Prozent pro Jahr wachsen.

Spielraum für Notenbanken
Zu den aktuellen Risiken für Schwellenländer-Anleger gehört die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Eine aggressivere Geldpolitik als bisher könnte eine höhere Volatilität in den Emerging Markets zur Folge haben. "Aber auch hier gilt, dass die Schwellenländer heute wirtschaftlich besser aufgestellt sind als noch vor einigen Jahren", sagt Pángaro. Viele Länder können heute problemloser mit steigenden US-Zinsen umgehen als früher. "Insgesamt sind die Leistungsbilanzen der Schwellenländer wieder ausgeglichen", betont der Experte. "Viele Zentralbanken sind jetzt in der Lage, die Zinsen zu senken, falls die Inflation fällt." (fp)