Die Anleihemärkte der Schwellenländer haben ein schwieriges erstes Halbjahr hinter sich. Das hat dazu geführt, dass viele Marktsektoren nun im historischen Vergleich sehr günstig sind, sagt Ben Robins, Anleihespezialist beim Fondsanbieter T. Rowe Price. Seiner Ansicht nach finden Investoren jetzt günstige Einstiegsgelegenheiten. "Die Renditeaufschläge zwischen den Industriestaaten und den Emerging Markets sind vergleichsweise hoch. Wir glauben, dass insbesondere lokale Wandelanleihen derzeit gute Investmentchancen bieten", so Robins.

Die meisten Schwellenländer sind heute in einem deutlich besseren Zustand als noch vor einigen Jahren. Sollte die Volatilität weltweit zunehmen, könnten die Emerging Markets das besser verkraften als früher. Anleger sollten sich zudem in Erinnerung rufen, dass die jüngste Schwäche der Schwellenländer von externen Faktoren verursacht wurde und nicht durch hausgemachte Probleme, mahnt der Experte. Politische Unsicherheiten, der zunehmende Protektionismus im Welthandel und die straffere Geldpolitik in den USA hatten viele aufstrebende Märkte belastet, trotz guter Fundamentaldaten.

Probleme sind schon eingepreist
Anleger sollten jetzt nach unterbewerteten Schwellenländerwerten suchen, rät Robins. "Die Analyse unseres Researchs gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die Investmentbedingungen in jüngster Zeit deutlich verbessert haben", sagt er. Viele Schwellenländer weisen höhere Einnahmen und verbesserte Unternehmensbilanzen auf, die Ausfallraten sind vergleichsweise gering. Die Zinsanhebungen in den USA und der starke US-Dollar sind bereits eingepreist, ist der Anlageprofi überzeugt. "Wir werden uns weiterhin auf die Divergenz zwischen Regionen und Ländern konzentrieren, um die attraktivsten Anlagemöglichkeiten zu finden", sagt er. (fp)