Das Prinzip ist simpel: Je kleiner das Unternehmen, desto größer das Risiko für Anleger. Dafür sollen Investoren entlohnt werden. In den vergangenen zehn Jahren brachten Small Caps allerdings nicht mehr ein als Large Caps. "Wir sehen drei mögliche Gründe für den Einbruch der Small-Cap-Prämie: die Rally bei Technologiewerten, das Niedrigzinsumfeld und die allgemeine Dollarschwäche", sagt Yoram Lustig, Multi-Asset-Experte bei T. Rowe Price.

Die starke Performance von Technologieunternehmen wie Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google hat dafür gesorgt, dass Standardwerte zuletzt insgesamt gut abgeschnitten haben. Auch die niedrigen Zinsen in der vergangenen Dekade kamen großen Unternehmen zugute, weil sie in der Regel höhere Dividenden ausschütten als kleine Unternehmen. Überdies exportieren große Firmen meist mehr als kleinere. Deshalb konnte der schwache US-Dollar Large Caps stärken. 

Small Caps bekommen Rückenwind
Nebenwerte gehören trotzdem weiter in ein breit diversifiziertes Portfolio, sagt Lustig. "Das nächste Jahrzehnt könnte sich für kleine Unternehmen ganz anders entwickeln als das vergangene", erklärt er. Der Wind dreht allmählich: Die Zinsen steigen, der Dollar hat seit April ausgewertet und die Steuersenkungen in den USA wirken sich für kleine Firmen positiver aus als für große. Small Caps könnten bald ihre Stärken ausspielen, glaubt Lustig. Anleger sollten solche Titel gezielt auswählen, rät er: "In diesem Universum ist ein aktives Management der Schlüssel zum Erfolg." (fp)