Der kommende Herbst wird einen Wendepunkt der geldpolitischen Ausrichtung in den USA und der Eurozone darstellen, erklärt der Fondsanbieter Swiss Life Asset Management. Von der amerikanischen Notenbank Fed wird allgemein erwartet, dass sie anlässlich ihrer Sitzung im September die Bilanzkürzung ankündigen wird. "Die Implementierung wird unserer Meinung nach im letzten Quartal dieses Jahres beginnen", so die Swiss-Life-AM-Experten. Eine weitere Zinserhöhung dürfte dann im Dezember 2017 vorgenommen werden, erwarten sie. 

Die Europäische Zentralbank (EZB) werde ebenfalls im Herbst ihren Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik genauer definieren und voraussichtlich ihre monatlichen Einkäufe von Wertpapieren von derzeit 60 Milliarden Euro Anfang 2018 herunterfahren. "Somit wird die lockere Geldpolitik durchaus weitergeführt, nur in einem geringeren Ausmaß", so Swiss Life. 

EZB in keiner komfortablen Lage
Die EZB werde in absehbarer Zeit allerdings – anders als die Fed – kaum in der komfortablen Lage sein, eine Zinserhöhung in Betracht zu ziehen: "Die Inflationsrate dürfte auch in der längeren Frist unterhalb ihres Zielwerts bleiben und die Euro Aufwertung stellt ein Abwärtsrisiko sowohl für den Wachstums- als auch den Inflationsausblick dar."

Damit habe sich auch die Situation der Schweizerischen Nationalbank deutlich verbessert. Sie sei nun in der Lage, die Käufe von Euro quasi auf null zu reduzieren, sei aber ebenfalls weit entfernt davon über Zinserhöhungen nachzudenken. (fp)