Die Regierung von Venezuela zapft Insidern zufolge die Goldreserven des wirtschaftlich schwer angeschlagenen Landes an. Das geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervor. Acht Tonnen des Edelmetalls seien aus dem Tresor der Zentralbank bereits verschwunden – und das allein in vergangene Woche. Das haben ein Abgeordneter und ein Regierungsmitarbeiter Reuters erklärt. Experten gehen davon aus, dass der staatliche Mittelsmänner das Gold im Ausland gegen Devisen verkaufen will. 

Es war nicht das erste Mal, wie ein Regierungsvertreter gegenüber Reuters erklärte. Seit Jahresbeginn seien die Goldreserven der Zentralbank um 30 Tonnen geschrumpft. Zu den Abnehmern gehört die in Abu Dhabi ansässige Investmentfirma Noor Capital, die nach eigenen Angaben drei Tonnen Gold aus Venezuela gekauft hat. Ein Sprecher des Außenministeriums in Washington sagte dazu: "Wir ermutigen Unternehmen, Banken und andere Instanzen, ob nun in den Vereinigten Staaten oder in anderen Ländern, nicht mitzumachen beim Notverkauf venezolanischer Produkte durch das Maduro-Regime."

Dass sich Noch-Staatschef Maduro an den Goldbeständen der eigenen Notenbank vergreift, könnte auch daran liegen, dass andere Quellen trockengelegt sind. Im Novemver vergangenen Jahres verweigerte die Bank of England (BoE) die Herausgabe der bei ihr gelagerten venezolanischen Goldbestände im mutmaßlichen Umfang von 14 Tonnen resepktive einem damaligen Marktwert von rund 550 Millionen US-Dollar.

US-Sanktionen haben Konsequenzen
Venezuela leidet seit Jahren unter einer Wirtschaftskrise und einer katastrophalen Versorgungslage. Nicht zuletzt die US-Sanktionen sorgen dafür, dass dem Staat wichtige Einnahmen aus den Exporten des staatlichen Ölkonzerns PDVSA fehlen. Nun kritisieren die USA, dass Venezuela seinen Goldschatz plündert: "Die Vereinigten Staaten verurteilen alle Versuche von Maduro und seinen Unterstützern, Ressourcen des venezolanischen Volkes zu stehlen." (fp/ps)