Wer in Einzeltitel investiert, geht ein hohes Risiko ein. Das geht aus einer aktuellen Studie des Flossbach von Storch Research Institutes hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) vorliegt. Darin untersuchten die Anlageexperten die kurzfristige und langfristige Wertentwicklung von 990 Aktien aus Deutschland im Zeitraum von Januar 2003 bis Dezember 2020. Auch Dividendenzahlungen flossen mit ein. Insgesamt werteten die Investmentexperten rund 132.500 Monatsrenditen aus.

Das Ergebnis ist ernüchternd: "Ein einmaliges blindes, zeitlich zufälliges Aktieninvestment führt in der kurzen Frist häufiger zu einer negativen als zu einer positiven Rendite", sagt Studienleiter Philipp Immenkötter. Nur 48 Prozent aller Aktien gelang es, von einem Monat auf den anderen eine positive Rendite zu erwirtschaften. Auch verglichen mit kurz laufenden Bundesanleihen schnitten die untersuchten Aktien lediglich in knapp der Hälfte aller Fälle besser ab. 

Miese Bilanz auch auf lange Sicht
Bei der langfristigen Entwicklung zeigte sich ein ähnliches Bild. In den 17 Jahren, die die Studie betrachtet hat, verlor jede fünfte Aktie 90 Prozent oder sogar mehr an Wert. Nur 61 Prozent der Titel kamen in diesem Zeitraum überhaupt auf eine positive Rendite – und das, obwohl das Analysehaus seine Untersuchung im Januar 2003 startete, also nachdem die Technologie-Blase bereits geplatzt und die Aktienkurse tief gefallen waren. Hätten sie im Januar 2000 begonnen, schreibt die SZ, wären die Ergebnisse noch viel schlechter ausgefallen. (fp)