Kleine und mittlere Unternehmen haben an den europäischen Börsen in den vergangenen drei Jahren eine deutlich bessere Kursentwicklung als große Firmen gezeigt, berichtet der Fondsanbieter La Financière de l`Echiquier. Das französische Haus hat dies in einer gemeinsamen Studie mit dem Forschungsinstitut Middle Next herausgefunden. Demzufolge war in den vergangenen drei Jahren auch ein bis dahin nie da gewesenes Phänomen zu beobachten: die Volatilitätsniveaus der Small- und Mid-Caps und der Large-Caps haben sich umgedreht. Aktien großer Firmen zeigten mit durchschnittlich 13 Prozent eine höhere Volatilität als die Aktien von kleineren und mittleren Firmen.

Zudem zeigten deutsche Mid-Caps im Vergleich zu Titeln aus Frankreich und Großbritannien die beste Kursentwicklung, zeigt die Studie. Die Kurse dieser Aktien schwankten im betrachteten Zeitraum allerdings auch am meisten. Weitere Ergebnisse der Untersuchung: Der in den vergangenen zwei Jahren zu beobachtende, starke Rückgang börsennotierter Gesellschaften ist zwar vorbei, das Segment der Micro-Caps schrumpft jedoch weiter. Dadurch altert die Börse. Außerdem waren Großunternehmen noch nie so zahlreich an der Börse vertreten und ihre weltweite Marktkapitalisierung noch nie so hoch.

Nebenwerte bringen bedeutenden Wohlstand
Die Alterung der Börse sei Realität, sagt Didier Le Menestrel, Vorstandschef von La Financière de l’Echiquier. "Das Versiegen ihrer Quelle ist eine schlechte Nachricht, da Small- und Mid-Caps den Märkten, Anlegern und Sparern bedeutenden Wohlstand bringen", sagt Le Menestrel. Es sei daher äußerst wichtig, konkrete und leicht umsetzbare Lösungen zu formulieren, um europäische Ersparnisse wieder in Small- und Mid-Caps fließen zu lassen. "Die Schaffung eines europäischen Instruments für die langfristige Altersvorsorge würde stark dazu beitragen." (fp)