Nur noch jeder zweite Bundesbürger (52,4 Prozent) erwartet, dass sich seine finanzielle Situation im Jahr 2017 positiv entwickeln wird, meldet das "Hamburger Abendblatt". Das zeige eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid unter rund 1.000 Befragten ab 16 Jahren im Auftrag der Postbank. Im vergangenen Jahr blickten noch 59,9 Prozent zuversichtlich ins kommende Finanzjahr. Die Zahl der Pessimisten in privaten Haushalten blieb danach mit 29,8 Prozent nahezu konstant. 

Vor allem Jüngere zwischen 16 und 29 Jahren verlieren ihre positive Einstellung, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Blickten im Vorjahr noch 78,8 Prozent optimistisch nach vorne, so sind es derzeit nur 54,1 Prozent. Zugleich verdoppelte sich die Zahl der Skeptiker in dieser Altersspanne auf 19,7 Prozent, nach zuletzt 9,8 Prozent. "Diese Zahlen sind durch die aktuelle Wirtschaftslage schwer zu erklären, da sie weiterhin ausgesprochen günstig ist", sagt Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank. Stattdessen wirken offenbar internationale Einflüsse. So hätten Ereignisse wie das Brexit-Votum und die Trump-Wahl in den USA zuletzt die Unsicherheit auch beim Blick auf die Entwicklung der eigenen Finanzen wachsen lassen. 

Unterschiedliche Entwicklungen
Terroranschläge und Kriege bewegen die Bundesbürger dagegen nicht grundlegend: 83,8 Prozent der rund 1.000 Befragten lassen sich davon nicht in ihren Finanzentscheidungen beeinflussen, zeigt die Umfrage. Nur jeder Sechste (15,8 Prozent) lässt sich von Angst leiten und ändert nach eigener Aussage seine Vermögensanlage.

Dabei sind die Entwicklungen sehr unterschiedlich: So setzen 12,5 Prozent vor allem auf sichere Anlageformen und sparen mehr. 3,4 Prozent zeigen sich dagegen bewusst risikofreudiger und nutzen chancenreichere Anlageformen wie Aktien. (fp)