Fondsmanager in Europa fassen Autoaktien derzeit nur mit spitzen Fingern an. Im Juni sanken ihre Investments in Auto-Aktien auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Bank of America Merrill Lynch hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Noch im April zeigten sich Europas Fondsmanager mehrheitlich optimistisch und übergewichteten die Titel von Pkw-Herstellern in ihren Portfolios.

Das plötzliche Misstrauen unter Europas Anlageexperten lässt sich weniger mit dem eskalierenden Dieselskandal, sondern vor allem mit der Sorge um drohende US-Zölle auf in die USA gelieferte Fahrzeuge erklären. Davon wären auch deutsche Automobilhersteller betroffen. Experten und Politiker warnen davor, dass solche Handelsbeschränkungen die Wirtschaft in Europa und den USA stark belasten werden. 

Auch Zölle auf Stahl und Aluminium
Die Aktien von Daimler, Volkswagen, BMW, Peugeot und Renault sind deshalb seit Wochen unter Druck. Der europäische Branchenindex für die Auto- und Zuliefererindustrie sackte im vergangenen Monat um knapp acht Prozent ab, berichtet Reuters. Auch über die Automobilbranche hinaus sorgt die Politik von US-Präsident Donald Trump für Unsicherheit an den Märkten. Seit Anfang Juni gelten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumlieferungen aus der Europäischen Union (EU). (fp)