Dem Staatshaushalt floss im ersten Halbjahr 2022 eine Rekordsumme von 49,8 Milliarden Euro an Steuereinnahmen zu. "Es ist sehr gut möglich, dass durch eine weitere Steigerung im traditionell stärkeren zweiten Halbjahr erstmals die 100-Milliarden-Euro-Mauer durchbrochen wird", sagt Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert. 

Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 legten alle großen Steuernarten im zweistelligen Bereich zu. Der große Brocken Umsatzsteuer (USt) wuchs kräftig, nämlich um 14 Prozent. Hier geht ein großer Teil auf die Inflationsdynamik zurück, die heuer einsetzte (allein im Juni 2022 gab es gegenüber 2021 eine Teuerung von 8,7 Prozent).

Quelle: Agenda Austria (Daten: BMF, Agenda-Austria-Berechnungen)

Besonders hoch waren die Zuwächse bei den Kapitalertragsteuern (KESt), wo es zwischen den ersten Halbjahren 2019 und 2022 ein Plus von 72,3 Prozent gab – und das, obwohl das Zinsumfeld weiter tief ist. Zum einen sei dieser Zuwachs mit deutlich gestiegenen Dividenden zu erklären, erklärte Göttert FONDS professionell ONLINE. Eine Rolle spielten aber ebenso die im Umfeld der Krise weiter steigenden Spar- und Veranlagungsvolumina. Neben der KESt ist auch (die für den Staatshaushalt noch etwas wichtigere Körperschaftsteuer (KöSt) – mit 39,2 Prozent stark gewachsen. (eml)